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  Nun geht’s erst richtig los, nachdem durch Erkrankung – es war kein Schnupfen – eine etwas lange Pause entstand. Mit Hilfe von Google erwarte ich jetzt auch mehr gespitzte Ohren. Was diese zunächst einmal vernehmen können, ist eine kurze, unakademische Auseinandersetzung mit den Geschichtsbegriffen.

    Wenn wir die Leute „schwätze“ lassen, rücken die Bedeutungen von Geschichte enger zusammen. In diesem Sinne habe ich den Artikel über den Begriff Geschichte durch den Vorschlag einer SF-Geschichte ergänzt – inhaltlich so, wie ich auch den Automatismus des frühen Alsberg (s. 5.Oktober) verstehe.

    Das Sich-Näherkommen sehe ich ebenfalls in der zeitlichen Dimension: Weil man unter „Geschichte“ „das Vergangene“ versteht, schlage ich als Unberufener vor, in den Begriff die Zukunft einzubeziehen. Was würden Sie z.B. dazu meinen, wenn in der Museums-Landschaft Gondwana neben Sauriern und Urmenschen ein smarter Roboter aufträte? So zunächst mal als praktischer Vorschlag, ohne erst die Geschichtsphilosophie um Zustimmung abzuwarten?

    Zurück zur durchaus ebenso rätselhaften Vergangenheit des Menschen. Sie ist nach Auffassung des autodidaktischen biologischen Anthropologen Eduard Kirschmann nicht denkbar ohne die Anpassung an das Werfen. Und geschah in der Evolution so folgerichtig wie als Geschichtsergebnis kulturprägend. Dass der Name Kirschmann heute noch nicht jedem von uns bekannt ist, spricht genau genommen Bände.

    Wie kann es denn sein, dass in einer Zeit wachsender Bevölkerung, in der a) Informationen auch wissenschaftlicher Bedeutung durch immer mehr Hände gehen und b) gleichfalls die Zahl journalistischer Institutionen fast täglich wächst – die dadurch zunehmendes Mittelmaß dokumentierende Wikipedia ein wissenschaftliches Ereignis wie die Theoriebildung des Werfens nicht ein einziges Mal erwähnt?

    Wikipedia habe ich, nicht zuletzt für mein Buch, viel zu verdanken. Doch die jüngsten Erfahrungen lassen mich überlegen, ob ich nicht alle Grundlagen noch einmal überprüfen sollte. Alsberg und sein Zitat über die noch ungenannte KI war der Anstoß, die Seiten „Paul Alsberg“ und „Geschichte der künstlichen Intelligenz“ nicht besonders wissenschaftlich zu finden, schauen Sie selbst! Meine nicht wenig zeitraubenden Versuche, den Text und die Diskussion zu beeinflussen, scheiterten in irgendwelchen Sackgassen. Mag sein, dass ich als Angehöriger einer Vor-Internet-Generation und mangels administratorischer Einfühlung der anderen Seite keinen Fuß auf den Boden bekam. Ich werde den Verdacht nicht los, dass Wikipedia dem Sturm nichtwissenschaftlicher Informationen nicht mehr standhält. Was herauskommt, sind in diesem Fall Seiten von akademischer Blässe.

    Nicht aber, dass ich die Akademie so schnell aufgeben möchte. Richard David Precht hat am 19.1. im Talk mit Robert Habeck behauptet, im ersten Maschinenzeitalter wäre die menschliche Hand ersetzt worden und im zweiten nun wäre es das menschliche Gehirn. Eine Quelle des Zitats hat er nicht genannt, so verbleibt es als typisch Precht und hat Aussicht auf enzyklopädische Nennung. Gespannt bin ich jetzt auf den ähnlich häufig genannten Ranga Yogeshwar, der fürs Frühjahr sein KI-Buch angekündigt hat. Da guck ich als erstes oben ins Personenregister unter Alsberg, Paul.

    Solange sich aber oben nichts bewirken lässt, muss man wenigstens mit den Hufen scharren. Irgendwie, irgendwann müsste es für den Blog in den Mauern zu einer minimalen Bekanntheit kommen, auch ohne die üblichen sozialen Likes, wie sie manche andere wissenschaftliche Blogs scheinbar erfolgreich nutzen. Schwarze Bretter zu bedienen wäre eine von vielen Möglichkeiten. Wer macht´s, kennt wen, hat einen Tipp?

J.J.

Wer einen Kommentar schreiben will, soll im Blog durch keine Netiquette ausgebremst werden. Im übrigen gibt es dafür keine weitere Community.

Ich werde grundsätzlich jede Stellungnahme veröffentlichen, erschiene sie noch so daneben, parteiisch, exzentrisch oder abgehoben. Sollte es dennoch einen Ausnahmefall geben, würde ich ihn hier begründen.

J.J.

…RRUMMS hat es nicht gemacht, als ich mit

meinem Hund Pepe einen steilen Waldpfad

hinunterrutschte. Das war vor 18 Monaten,

und der Orthopäde stellte nur einen

Zehenbruch fest. Erst jetzt im Dezember,

mitten in der Arbeit an dieser Blogausgabe,

musste aufgrund dieses harmlos

erscheinenden Traumas ein Wirbelbruch

operiert werden. Dabei stellte man die

Veränderung des gesamten Skeletts in Form

eines Knochenmarkkrebs („Plasmozytom“)

fest und seitdem bin ich fest in der täglichen

Unberechenbarkeit einer Chemotherapie.

Das ist also der Grund für das schmale Text-

angebot dieser Seite. Die lange Krankheits-

entwicklung und die aktuelle Therapie haben

bei kaum unterbrochener Schläfrigkeit fast

zum Ende jeglicher Handlungsfähigkeit

geführt. Vielleicht hätte ich in den kurzen

Wachphasen gerade noch ein paar Klicks für

Kommentare hingekriegt. Die zu generieren,

d.h. Zielgruppen und den rezensierten

Kirschmann aufmerksam zu machen, war

nicht mehr möglich. In dieser Zeit gelang es

mir auch nicht, z.B. eine längere Abhandlung

zu lesen. Was Sie hier als Nachtrag lesen, ist

tatsächlich das Ergebnis wochenlanger

Arbeit.

Denn nun, nach einer Umstellung der

Therapie, fühle ich mich imstande, erst

einmal das mit den Kommentaren

möglicherweise nachzuholen. Dieser Blogteil

gehört ebenso zur Konzeption wie die

Auseinandersetzung mit den vorher

geschriebenen Kolumnen: Zwei – eine davon

mehr mit evolutiven, menschen-

geschichtlichen Inhalten, die andere mit

diesen heimlich verbunden, aber aktuellem

Bezug – sollen Assoziationen ermöglichen

und in folgenden Blogausgaben ausgebaut

werden. Dies ermöglicht also vertikale und

horizentrale Impulse. Eine Form von

DURCHSICHTIGKEIT, die ich hier noch

verwirklichen muss. (Voraussetzung ist das

Stehenlassen. Das Bisherige ist dann alles

andere als „vorbei“, „Geschichte“. Aus

gleichem Motiv ziehe ich übrigens bei einem

Sachbuch die Printform vor.)

Diese nötige Transparenz war allerdings

auch aus einem technischen Grund nicht

gegeben. Meine Webmasterin erklärte mir,

dass die alte Startseite nicht erscheinen

könne. Nur einzelne Tags, wie Sie hier unten

entnehmen können, wären auf dem mir

verkauften Template Avado von WordPress

möglich. Geht denn in amerikanischen

philosophischen Blogs Zügigkeit vor

Transparenz? Ich werde mich nicht damit

abfinden.

Was nun den Umgang mit meiner aktuellen

Situation betrifft, sollen Sie davon wenig

mitbekommen. Ein Buch über ihren Kampf

sollen andere schreiben. Ein jedes wird

seine Leser finden, denn jeder Krebs und

jede Therapie dazu ist anders. Dieses

Individuelle wird heute noch narrativ

überdeckt: Leben oder Tod. Aber viele

werden in der Wahrnehmung des

eigenen Widerstandes einen eigenen

Weg gehen. Ich hoffe, Sie in einer

Chemopause etwa Mitte Juli mit bereits

vorbereiteten Artikeln überraschen zu

können. Arbeitstitel: Alle Macht den

Kindern.

J.J. am 15.Juni 2019

2019-06-16T17:38:23+00:00

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